Die Vielseitigkeit des Beckens
Das menschliche Becken nimmt in der osteopathischen Betrachtung eine bedeutsame Rolle ein. Es ist ein massiver knöcherner Ring, der sowohl aus anatomischer als auch aus funktioneller Sichtweise einen hohen Stellenwert für den menschlichen Körper hat. Das Becken steht buchstäblich für Stabilität, Aufrichtung, Gleichgewicht und Symmetrie und sorgt für eine gute Integration unterschiedlicher und lebenswichtiger Körperfunktionen.
Gut zu wissen:
Osteopathie wird von den meisten Krankenkassen bezuschusst. Informieren Sie sich diesbezüglich gerne über die Kostenerstattung.
Wie sieht die Besonderheit des Beckens im Speziellen aus?
Das Becken besteht funktionell aus drei Knochen – dem Schambein, dem Sitzbein und dem Darmbein, die in engem Austausch mit den beiden Hüften stehen und damit eine wichtige Verknüpfung und Wechselwirkung mit der Statik der Beine haben. Fehlfunktionen und Fehlstellungen der Füße und der Knie können die Stabilität und den „Wunsch“ des Beckens nach Symmetrie im Rumpf ins Wanken bringen und damit Konflikte im ganzen Körper hervorrufen.
Die Mystik des Beckenschiefstandes
Der sogenannte Beckenschiefstand, bei dem sich beide Seiten des Beckens optisch sowie funktionell nicht im Gleichgewicht befinden, ist bei Patienten in aller Munde. In unserer täglichen osteopathischen Tätigkeit bekommen wir häufig die Rückmeldung von unseren Patienten, dass ihr Becken schief sei: Doch was verbirgt sich aus osteopathischer Sicht dahinter? Die Ursachen sind vielfältig, denn das Becken interagiert mit einer Vielzahl unterschiedlicher Strukturen des Körpers:
- Den Beinen und Hüften
- Der Wirbelsäule
- Den Beckenorganen
- Dem Beckenboden
- Den Bauchorganen
- Dem Bindegewebe
- Den Nervenbahnen
- Dem Gefäßsystem
Der Osteopath betrachtet bei der Untersuchung und der osteopathischen Behandlung den Körper des Patienten individuell. Es werden dabei immer die genaue Anatomie sowie Wechselwirkung der Körperfunktionen berücksichtigt, um den Körper des Patienten im Hinblick auf die vorliegenden Beschwerden zu verstehen. Neben der Beinachse und den Hüften können Auffälligkeiten im Becken auch durch Unstimmigkeiten in der Verbindung von Becken und Wirbelsäule – dem sogenannten Kreuz-Darmbein-Gelenken entstehen. Blockaden und Fehlstellungen können sich aus Sicht der Osteopathie auf die Beinachse auswirken und damit funktionell eine Differenz der Längen beider Beine hervorrufen.
Die Frage nach den Einlagen
Der Osteopath wird regelmäßig mit der Frage konfrontiert, ob Einlagen die Problematik der Beinlängendifferenz beseitigen könnten, da ein Bein kürzer sei als das andere. Aus Sicht der Osteopathie muss differenziert werden, ob ein funktioneller – vom Beckenbereich kommender Unterschied der Beinlänge oder ein anatomischer Unterschied der Beinlänge vorliegt. Woher entsteht ein anatomischer Beinlängenunterschied?
- Bänderrisse und Knochenbrüche
- Anlage aus der Embryologie
- Massive Abnutzung
- Künstliche Gelenke
In den meisten Fällen liegt eine vom Becken aus entstandene funktionelle Beinlängendifferenz, welche aus osteopathischer Sicht keine Indikation für Einlagen ist.
Das Becken und die Wechselwirkung mit dem Organsystem
Das Becken und das Organsystem stehen über Faszien, Bänder und tiefe Muskelschichten miteinander in engem Austausch. Positionsveränderungen, Bewegungsverluste und Verspannungen in einem System können dadurch unmittelbar auf die anderen Strukturen übertragen werden. So muss der Osteopath bei der eingehenden Untersuchung des Beckens und der anschließenden osteopathischen Behandlung die funktionelle und statische Beziehung von Becken und Organsystem berücksichtigen.
Das Becken in der Sportosteopathie
Ein Sportler benötigt einerseits Stabilität und andererseits Mobilität, um den Anforderungen der jeweiligen Sportart gerecht zu werden. Ein symmetrisches Funktionieren des Beckens ermöglichen dem Körper Gleichgewicht und Stabilität, um die Bewegungen sauber ausführen zu können. Demgegenüber benötigt der Sportler Explosivität und maximale Beweglichkeit im Bereich des Rumpfes, um die bestmöglichen Ressourcen des Körpers ausschöpfen zu können. Die Osteopathie hat es sich zur Aufgabe gemacht Sportler sowohl kurativ als auch präventiv zu betreuen – gleichermaßen haben wir als Osteopathen uns zur Aufgabe gemacht, die beste Funktionalität aus Ihrem Körper herauszuholen, um die gesteckten, sportlichen Ziele erreichen zu können.
Das Becken in der Schwangerschaft
Während der Schwangerschaft vollbringt der Körper der Frau Höchstleistungen. Diese dynamische Phase ist geprägt von ständigen Kompensationsmechanismen und Flexibilität. Durch die Veränderungen des Körperschwerpunktes muss das Becken zum einen viel Halt und Stabilität geben und andererseits muss das Becken im Hinblick auf die Geburt flexibel und frei beweglich sein. In diesem Kontext bietet die Osteopathie mittels ihres ganzheitlichen und individuell auf den Patienten abgestimmten Behandlungsansatzes Möglichkeiten, die Gesundheit von Mutter und Kind positiv zu beeinflussen.
Was wir bieten: Ein ganzheitliches Therapiekonzept
Neben der Osteopathie für Erwachsene bieten wir als zertifizierte Osteopathen in unserer Praxis für Osteopathie Hamburg auch Kinderosteopathie, Sportosteopathie, Osteopathie in der Schwangerschaft, Frauengesundheit, Osteopathie für Senioren sowie Osteopathie in der Psychosomatik an. Zusätzlich haben wir noch Chiropraktik, das Dry Needling sowie die Faszientherapie als ergänzende Therapiemaßnahmen im Angebot. Seit Kurzem arbeitet in unseren Räumlichkeiten eine Privatpraxis für Physiotherapie.
Des Weiteren finden Sie in unseren Räumlichkeiten Traditionelle Chinesische Medizin samt Akupunktur sowie Tuina. Als psychologische Betreuung steht Ihnen das psychologische Coaching und die Hypnose zur Verfügung. Darüber hinaus werden Sie mit der Komplementärmedizin mittels Orthomolekularer Medizin und Infusionen, Homöopathie, Phytotherapie und Akupunktur sowohl schulmedizinisch als auch komplementärmedizinisch betreut.