Osteopathie in der Schwangerschaft

Die Schwangerschaft ist eines der größten Wunder der Natur. Sie ist der Ursprung allen Lebens und zugleich eine wertvolle Erfahrung im Leben einer Frau. Während einer Schwangerschaft ist der Körper der Frau zu erstaunlichen Höchstleistungen imstande. Denn der Körper kann neues Leben schaffen, kann der Frucht 9 Monate Schutz und Nahrung bieten, sich stets an die wachsende Frucht anpassen und zu Guter letzt ein Kind zur Welt bringen.

All jene Ereignisse verlangen vom Körper viele Ressourcen und stetige Anpassungsfähigkeiten ab – gleichermaßen ist eine gesunde sowie beschwerdefreie Schwangerschaft abhängig von einem reibungslosen Funktionieren des Körpers. Hier kommt die Bedeutsamkeit der Osteopathie in der Schwangerschaft als unterstützendes Element zum Tragen:

Was genau ist Osteoapthie in der Schwangerschaft?

Die osteopathische Behandlung in der Schwangerschaft zählt aus funktioneller Sicht zum Fachgebiet der Kinderosteopathie. Denn die Gesundheit der Frau ist die Grundvoraussetzung dafür, dass das Leben eines Menschen überhaupt entstehen und eine Schwangerschaft zustande kommen kann, die Frucht sich während der Schwangerschaft gut und gesund entwickeln kann und die Geburt für Mutter und Kind möglichst problemlos ablaufen kann.

So sieht eine osteopathische Betreuung rund um die Schwangerschaft aus:

  • osteopathische Betreuung vor der Schwangerschaft
  • Betreuung bei Beschwerden und Anpassungsschwierigkeiten während der Schwangerschaft
  • Osteopathische Behandlung vor der Geburt
  • Osteopathische Behandlung nach der Geburt
  • Osteopathische Betreuung für Mutter und Kind

Die Schwangerschaft kann eine der bedeutungsvollsten und schönsten Abschnitte im Leben einer Frau sein und eine der wertvollsten Lebenserfahrungen überhaupt darstellen. In manchen Fällen verläuft eine Schwangerschaft jedoch mit manchen Beschwerden und Leiden. Denn die Schwangerschaft ist eine äußerst dynamische Phase, die eine Reihe an stetigen körperlichen, statischen, biochemischen und hormonellen Veränderungen mit sich bringt.

Die Frucht benötigt und beansprucht während ihres stetigen Wachstums in der Schwangerschaft immer mehr Platz im Mutterleib. Ein benötigter Raum, dem andere Strukturen des Körper der Schwangeren weichen müssen und somit eine kontinuierliche Anpassungsfähigkeit von der werdenden Mutter abverlangt. So müssen die Organe, Nervenbahnen, die Blut- und Lymphgefäße sowie das Zwerchfell der wachsenden Frucht ausweichen, was Fehlfunktionen und Einschränkungen der Beweglichkeit in den betroffenen Strukturen  begünstigen kann. Gleichermaßen verändert sich mit der Volumen- und Gewichtszunahme der Körperschwerpunkt, weswegen die Muskelgruppen des Rumpfes vermehrt Haltearbeit leisten müssen, was später Beschwerden hervorrufen kann.

Des Weiteren führen hormonelle Veränderungen zu einer vermehrten Mobilität der Gelenke. Außerdem werden in diesem Prozess die Bänder, Muskeln, Faszien sowie insbesondere der Beckenboden elastischer und nachgiebiger. Auf diese Art und Weise bereitet sich der Körper auf natürlichem Wege auf die anstehende Geburt vor, denn Flexibilität und Elastizität des Beckens sind für den natürlichen Geburtsprozess elementar.  Dieser für die Entwicklung der Schwangerschaft und für die Geburt bedeutungsvolle Umstand kann im Umkehrschluss Verspannungen und Blockaden begünstigen, wenn das nachgiebige Gewebe weniger Resilienz und Kompensationsmechanismen gegenüber Fehlhaltungen, Schiefstellungen hat sowie Überlastungen ausgesetzt wird – zuzüglich zu den natürlichen Veränderungen während der Schwangerschaft, inklusive des zunehmenden Körpergewichtes.

Daher ist es aus osteopathischer Sicht unabdingbar, dass der Körper der werdenden Mutter weiterhin flexibel bleibt, um die stetigen Veränderungen durchzumachen und sich anzupassen. Fehlhaltungen, mechanische Blockaden, Narben, Traumata, Verspannungen können ein Grund sein, warum diese nicht reibungslos ablaufen können.

Osteopathische Betreuung bereits vor der Schwangerschaft

Eine osteopathische Behandlung kann bereits vor der Schwangerschaft angewandt werden. Dabei wird versucht, den Körper auf die Veränderungen, welche eine Schwangerschaft mit sich bringt, vorzubereiten. Jeder Körper eines Menschen ist individuell und hat seine eigene Lebensgeschichte. So können bestehende Verspannungsmuster den Körper in seiner Flexibilität und der Fähigkeit zur Kompensation hindern, adäquat auf die körperlichen Belastungen und die hormonellen, statischen sowie stoffwechsel bedingtenVeränderungen während der Schwangerschaft zu reagieren.

Folgende funktionelle Faktoren können Beschwerden während der Schwangerschaft begünstigen:

  • Fehlhaltungen und Schiefstellungen
  • Verspannungen im Organsystem, z.B ältere Blasenreizungen, Verspannungen im Magen-Darm-Trakt usw.
  • Blockaden
  • Körperliche Traumata (Stürze oder Unfälle)
  • alte Sportverletzungen und sportliche Überlastung
  • einseitige Tätigkeiten
  • körperliche und mentale Überlastungen
  • Narben
  • vergangene Schwangerschaften

Welche Vorteile hat eine Osteopathie-Behandlung in der Schwangerschaft oder vor der Schwangerschaft? Die Besonderheit der osteopathischen Behandlung vor der Schwangerschaft ist die Prävention von möglichen Beschwerden, indem der Osteopath dazu bestrebt ist, bestehende Fehlfunktionen des Körpers des Patientin auszugleichen und ihn in sein bestmögliches Gleichgewicht zu begleiten. Jenes Gleichgewicht, welches dem Körper Flexibilität, Stabilität und Ressourcen verleiten sollte, um die vielfältigen Veränderungen und Auswirkungen der einzelnen Phasen während der Schwangerschaft gut ausgleichen zu können und mögliche körperliche Beschwerden vorzubeugen.

Öffnungszeiten

  • Mo. 8–20 Uhr
  • Di. 8–19 Uhr
  • Mi. 8–19 Uhr
  • Do. 8–21 Uhr
  • Fr. 8–19 Uhr
  • Sa. 10–16 Uhr (nach Vereinbarung)

Warum ist Osteopathie während der Schwangerschaft sinnvoll? – Betreuung von Mutter und Frucht

Wann sollte man als Schwangere zum Osteopathen?

Die Schwangerschaft ist oft eine der schönsten Phasen und Erfahrungen im Leben einer Frau, die mit großer Vorfreude auf das entstehende Leben im Mutterleib einhergeht. Allerdings leiden einige Frauen unter den verschiedensten Beschwerden während der Schwangerschaft, die das Wohlbefinden der betroffenen Frauen zum Teil stark einschränken können.

Und dennoch: Eine Schwangerschaft bedeutet jedoch nicht, dass sich die werdende Mutter mit den körperlichen Veränderungen der Schwangerschaft und den damit verbundenen körperlichen Beschwerden oder Schmerzen abfinden muss. An dieser Stelle kommt die Bedeutsamkeit der Osteopathie während der Schwangerschaft zum Tragen: Während der Schwangerschaft stellen Mutter und Frucht ein symbiotisches Gebilde dar, welches abhängig von einem reibungslosen Funktionieren vom Kind und insbesondere der Mutter ist.

Denn aus Sicht der Osteopathie beginnt die Betreuung eines Säuglings im Rahmen der Kinderosteopathie bereits vor der Geburt – während der Zeit im Mutterleib. Denn in vielen Fällen gilt die Devise: Wenn es der Mutter gut geht, dann geht es auch dem Kind gut. Der Körper der Schwangeren gibt den Rahmen für die Entwicklung der Frucht vor, denn eine  adäquate Entwicklung und Wachstum des Babys sind abhängig von einer einwandfreien Nährstoffversorgung. Hierfür sind eine gute Funktionalität sowie Blutversorgung der Gebärmutter und der Placenta fundamental. Ferner stellt das stetige körperliche Wachstum der Frucht den Körper der Mutter und des Kindes wiederholt vor neue Aufgaben, wonach sich die Einheit stets anzupassen hat. Zum Einen muss der Körper und das Gewebe der Schwangeren flexibel und elastisch bleiben, indem sich das Becken und die Bauchhöhle weiten und die Organe sowie das Zwerchfell der Frucht ausweichen. Zum Anderen muss sich das Baby an die eigene Entwicklung sowie die Kompensationsmechanismen der Mutter wiederum anpassen – gleichzeitig muss immer eine ausreichende Versorgung über die Nabelschnur gewährleistet werden, weswegen eine kontinuierlich freie Beweglichkeit der Frucht von Nöten ist, um sich auf die dynamischen Gegebenheiten anzupassen. Eine gute Beweglichkeit sowie ausreichend Platz, die dem Baby die zeitgerechte Drehung in die entsprechende Geburtslage ermöglichen.

Wann sollte man als Schwangere zum Osteopathen? Sollte es während der Schwangerschaft zu Bewegungsverlusten, Verspannungen, Blockaden oder Fehlhaltungen kommen, so kann es zu einer Einschränkung des Wohlbefindens oder gar zu körperlichen Beschwerden der Schwangeren führen. Zudem kann die weitere körperliche Entwicklung sowie die Lage und Beweglichkeit des ungeborenen Kindes negativ beeinflussen und gleichermaßen den Verlauf der anstehenden Geburt für Mutter und Kind erschweren. In den meisten Fällen empfehlen wir jedoch eine eine osteopathische Behandlung als präventive Begleitung, damit mögliche Verspannungsmuster frühzeitig erkannt werden und diese somit keinen Einfluss auf Mutter und Kind haben können.

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Wie läuft eine Osteopathische Behandlung während der Schwangerschaft ab?

Ähnlich wie bei der osteopathischen Behandlung von Kindern, Sportlern und Erwachsenen gliedert sich eine osteopathische Behandlung von Schwangeren in eine Anamnese, Untersuchung und Behandlung.

 

 

  • Anamnese:

    Ist Osteopathie während der Schwangerschaft erlaubt/gefährlich?

    Grundsätzlich gilt die Osteopathie mit ihrer sanften, einfühlsamen und auf Optimierung ausgelegten Behandlungsweise bei Neugeborenen, Babys und Schwangeren als sicher. Diese positiven Erfahrungswerte stützt die Studie „Beschwerden in der Schwangerschaft – Kann Osteopathie die Lebensqualität beeinflussen?“ – Göttlich, G. 2013.

    Dennoch sollte eine osteopathische Behandlung in der Schwangerschaft in enger und wechselseitiger Absprache mit dem Frauenarzt sowie der Hebamme stattfinden, sodass stets ein fundiertes Bild über den gesundheitlichen Zustand von Mutter und Frucht ermöglicht werden kann. Grundsätzlich werden in der Anamnese grundlegende Fragen über den aktuellen Untersuchungsstand bei der Kinderärztin und den aktuellen sowie subjektiven Zustand der Mutter gestellt, welche Beschwerden vorliegen würden und wie diese auftreten würden. Gleichermaßen sind Fragen bezüglich der Entwicklung des Kindes sowie dessen Lage im Mutterleib maßgebend für die weitere Vorgehensweise bei der osteopathische Betreuung während der Schwangerschaft.

  • Osteopathische Untersuchung:

    Im Anschluss an die Anamnese und der erhaltenen Informationen über den Gesundheitszustand und die Beschwerden wird eine eingehende osteopathische Untersuchung durchgeführt. Je nach Zustand der Schwangeren und dem Stadium der Schwangerschaft, wird die körperliche Untersuchung im Sitzen, in Rückenlage oder in Seitenlage durchgeführt. Maßgebend hierfür ist, dass sich der Osteopath stets an die Bedürfnisse der Schwangeren anpasst und gleichzeitig für ein Gefühl des Comfort für Mutter und Kind sorgt. Während der gesamten Untersuchung tastet der Osteopath alle Körpersysteme vorsichtig ab. Dabei werden alle Strukturen des Bewegungsapparates (Muskeln, Bänder, Knochen, Sehnen und Gelenke), des Organsystems und des Nervensystems auf auffällige Verspannungen, Bewegungsverluste, Fehlstellungen und Blockaden begutachtet und mit den dazugehörigen Beschwerden in Relation gesetzt.

  • Osteopathische Behandlung:

    Die eingehende osteopathische Untersuchung geht nahtlos in die osteopathische Behandlung der Schwangeren über. Hierbei werden alle aus der Untersuchung ermittelten Erkenntnisse und Auffälligkeiten vom Osteopathen zu Rate gezogen und eine individuell auf die Schwangere abgestimmte osteopathische Behandlung durchgeführt. Aber was muss bei der Osteopathie in der Schwangerschaft beachtet werden? Wichtig zu beachten ist, dass sich jeder Körper einer jeden werdenden Mutter grundlegend unterscheidet, denn jeder Körper eines jeden Menschen hat eine individuelle Lebensgeschichte hinsichtlich des Lebensstils, der durchgemachten Erkrankungen, möglichen Verletzungen und körperlichen Traumata, des Körperbaus sowie der Genetik. Aus diesem Grund geht jede Frau mit unterschiedlichen Voraussetzungen in die Schwangerschaft hinein – gleichzeitig muss sie sich mit den verschiedensten Widrigkeiten während der Schwangerschaft auseinandersetzen und jede Frucht entwickelt sich auf ganz unterschiedliche Weise. 

    Was sind die Ziele  der osteopathischen Behandlung während der Schwangerschaft? Deshalb gibt es bei der osteopathischen Behandlung während der Schwangerschaft kein einheitlich Prinzip, sodass stets die individuellen Ursachen ermittelt werden und während der Behandlung dem symbiotischen Gebilde der Mutter und der Frucht bestmögliche „Lösungsvorschläge“ aufgezeigt werden, damit die werdende Mutter zum Einen nach Möglichkeit mehr Entlastung und Flexibilität erhält und sich die Frucht bestmöglich entfalten kann – beides wichtige Voraussetzungen für eine bestenfalls komplikationsarme Geburt. Die Osteopathie bietet während der Schwangerschaft einen sanften und unterstützenden Ansatz, bei dem der Körper der schwangeren Frau eine Art Gleichgewicht und eine verbesserte Anpassungsfähhigkeit auf alle körperlichen Veränderungen erhalten soll.

    Osteopathische Betreuung nach der Schwangerschaft

    Aus Sicht des Osteopathen gibt es eine osteopathische Nachsorge für Mutter nach der Entbindung: Die Geburt stellt sowohl für Mutter, als auch das Kind eine Zäsur – ein einschneidendes Erlebnis – dar. Sowohl bei der natürlichen Geburt, in der das Becken hinsichtlich Flexibilität und Mobilität Höchstleitungen vollbringen muss, während das Baby den Geburtskanal presst, als auch beim Kaiserschnitt, wobei es zu einer Narbenbildung mit unterschiedlichen Folgen kommt, stellen den Körper der frisch gebackenen Mutter vor Herausforderungen.

    Darüber hinaus kommt es im Körper der Frau aufgrund des entstandenen Vakuums zu einem Spannungabfall des Gewebes und einer sich markant verändernden Statik, die der Körper innerhalb kürzester Zeit auffangen und verarbeiten muss. Während des Stillens verliert die Frau sehr viele Spurenelemente, Nährstoffe und Vitamine, die den gesamten Stoffwechsel der Frau beeinflussen – genauso wie die hormonelle Umstellung. Ferner möchte die Mutter ihrem Neugeborenen stets den besten Komfort bieten, was dazu führt, dass die Frau länger in unangenehmen Positionen verharrt und Verspannungen entstehen können. Der Osteopath versucht der Patientin – ähnlich wie während der Schwangerschaft – dem Körper nach der Entbindung zum Einen mehr Stabilität und zum Anderen weniger Verspannung zu ermöglich. Der Körper benötigt nun erneut wieder eine gute Anpassungsfähig und eine solide Balance.

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    Gut zu wissen: Wer zahlt die Osteopathie während der Schwangerschaft?

    Ähnlich wie bei der Osteopathie für Erwachsene, der Sportosteopathie und der Kinderosteopathie ist die osteopathische Betreuung während der Schwangerschaft eine Selbstzahlerleistung. Allerdings unterstützen all privaten und die meisten gesetzlichen Krankenkassen Osteopathie-Behandlungen anteilig. Schauen Sie gern unter Kostenerstattung, ob Ihre Krankenkasse Osteopathie anteilig übernimmt, oder kommen Sie gern auf uns zu.

    Neben der osteopathischen Betreuung von Schwangeren betreuen wir Erwachsene, Senioren, Babys, Kinder und Sportler. In unserer Praxis für Osteopathie Hamburg habe alle Osteopathen zusätzliche Weiterbildungen zur osteopathischen Betreuung in der Schwangerschaften besucht. Neben Osteopathie bieten wir zusätzlich Chiropraktik, Dry Needling und die Faszientherapie an.

    Sollten Sie Fragen haben, ob eine osteopathische Behandlung für Sie angezeigt ist, kontaktieren Sie uns hierzu gerne. Wir würden uns freuen, wenn wir Sie in unseren Hamburger Praxen in Uhlenhorst oder Barmbek-Süd/Winterhude begrüßen dürfen.

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