Osteopathie bei Tennisspielern: Die ganzheitliche Betrachtung einer komplexen Sportart
Tennis ist eine faszinierende Sportart, die Körper und Geist gleichermaßen fordert. Schnelle Richtungswechsel, explosive Sprints, kraftvolle Schläge und einseitige Belastungen sind hohe Anforderungen an den Körper und verlangen dem Bewegungsapparat ein hohes Maß an Stabilität, Dynamik, Gleichgewicht, Kraft, Schnelligkeit, Koordination und Ausdauer ab. Gerade ambitionierte Tennisspieler kennen die typischen Beschwerden: Die hohe Intensität, die vielen unterschiedlichen, intensiven und abrupten Bewegungen fordern den gesamten Körper und führen häufig zu muskulären Dysbalancen, Gelenkproblemen oder klassischen Überlastungssymptomen.
Hier kommt die Bedeutsamkeit der Osteopathie ins Spiel – eine ganzheitliche Therapieform, die den Körper präventiv unterstützt, sich akuten und langanhaltenden Verletzungen und Beschwerden widmet und gleichermaßen das Ziel verfolgt das Optimum derLeistungsfähigkeit zu erreichen. Die Osteopathie hat sich mit ihrer ganzheitlichen und individuellen Behandlungsweise von Tennisspielern vermehrt etabliert. Nicht umsonst nehmen professionelle Tennisspieler regelmäßig die Dienste von Osteopathen in Anspruch.
Gut zu wissen:
Osteopathie wird von den meisten Krankenkassen bezuschusst. Informieren Sie sich diesbezüglich gerne über die Kostenerstattung.
Die osteopathische Betrachtung eines Tennisspielers – ein Einblick in die komplexen Anforderungen an den Körper
Auf den ersten Blick erscheinen die Bewegungen und Schläge eines Tennisspielers elegant und filigran. Doch bei genauerer Betrachtung steckt in jeder Bewegung, in jedem Schlag viel Arbeit, Fleiß und Intensität. Tennis ist ein Rückschlagsport und das Ziel des Spiels besteht darin den Ball länger im Spiel zu halten als der Gegenüber, was bei einem längeren Ballwechsel sehr kräftezerrend ist. Hinzu kommt, dass bei guten Tennisspielern die Bälle innerhalb weniger Sekunden platziert mit über 100Km/h ankommen. Der Rückschläger muss ständig in Bewegung sein, viele Richtungswechsel vornehmen und zu explosiven Sprints ansetzen. Komplizierte Bewegungen, die die Sprunggelenke, Knie, Hüfte und Becken in hohem Maße belasten.
Der Schlag selbst erfordert Ruhe, Explosivität und Kontrolle. Im besten Fall sollte der Tennisspieler abrupt zum Stehen kommen, den perfekte Abstand zum Ball haben – eine abrupte Stoppbewegung, die vom Körper sehr viel Stabilität, Haltearbeit und Koordination abverlangt. Die Beine sind für den Kraftaufbau entscheidend: Der Spieler steht breitbeinig, geht in die Knie und alle Kraft liegt in den Beinen und im unteren Rumpf.
Der Schlag selbst erfordert eine gute Vorbereitung – ein frühes Ausholen, eine große Eindrehung und Vorspannung im Oberkörper, Becken, Rumpf, Bauch, Brustkorb und Schultergürtel. Diese Vorspannung fängt bereits während des Sprints zum Ball an und erreicht ihren Höhepunkt, wenn der Tennisspieler in den festen Stand kommt. Ein starker Spannungsaufbau des gesamten Körpers, an dem alle Gelenke und Muskelketten beteiligt sind und im Anschluss erfolgt eine vollständige Entladung der Kraft und der Schlag wird entgegen der Wucht des ankommenden Balles ausgeführt. Der Arm, die Schulter und der Unterarm beschleunigen mit einer gleichmäßigen und explosiven Technik und Bewegung den Ball. Dadurch wirken viele Kräfte auf Handgelenke, Ellenbogen und Schulter ein – der Rumpf bleibt hingegen stabil und rotiert leicht. Beim Aufschlag kommt zusätzlich eine Bogenspannung im Bereich des Rückens sowie ein explosiver Sprung aus den Beinen hinzu.
Zu den motorischen und technischen Abläufen kommen nun das Ballgefühl, eine gute Antizipation, eine gute Genauigkeit, ein taktisches Konzept und eine gute mentale Verfassung hinzu. Der Tennisspieler muss viele Bewegungen koordinieren und ist häufig nicht nur ein Wettkampf Punkt um Punkt gegen den Gegner, sondern viel mehr ein Kampf gegen eigene körperliche und mentale Widerstände, was diesen Sport zu einen der komplexesten Sportarten für das menschliche System macht.
Was ist Osteopathie wie kommt diese Behandlungsform im Tennis zum Einsatz?
Die Osteopathie ist eine ganzheitliche Behandlungsmethode, die den menschlichen Körper individuell und als eine Einheit betrachtet. Grundsätzlich ist die Osteopathie für die meisten Menschen mit den verschiedensten Beschwerden geeignet und kann sowohl für Sportler als auch Säuglinge, Babys, Kinder, Erwachsene und Senioren zum Einsatz kommen. Der auf die Therapie von Sportlern spezialisierte Osteopath muss bei der osteopathischen Untersuchung und Behandlung die spezifische Belastung eines Tennisspielers auf die Statik, die Motorik sowie auf den Organismus berücksichtigen. So ist jeder Mensch und Patient ist hinsichtlich seiner Konstitution, Körperfunktionen, der Genetik, der körperlichen Entwicklung sowie seiner Lebensführung und Lebensgeschichte einzigartig.
Die kontinuierliche körperliche Belastung über Jahre hinweg hinterlassen im Körper ihre Spuren und verlangen vom Körper des Patienten eine Reihe an Kompensationsmechanismen im Hinblick auf die Körperstatik und die Funktionen des Körpers auf die zugrunde liegenden Anforderungen einer Sportart. Genau jene Anpassung von Funktion und Struktur des Körpers unterscheidet den Körper eines Sportlers von „gewöhnlichen“ Menschen. Gleichermaßen zeichnet sich aber auch ein Unterschied zwischen den körperlichen Anforderungen und Abläufen in den einzelnen Sportarten ab, die der Osteopath in seiner Diagnose und der osteopathischen Behandlung berücksichtigen muss. Der Osteopath braucht ein generelles Grundverständnis über die spezifischen Abläufe eines Tennisspielers, zusätzlich zu der allgemeinen ganzheitlichen osteopathischen Betrachtungsweise.
Die Osteopathie nutzt sowohl sanfte als auch mobilisierende oder strukturelle Untersuchungstechniken, um Funktionsstörungen in Form von Bewegungseinschränkungen, Verspannungen, Verklebungen, Blockierungen, Unterversorgungen, Irritationen und Fehlregulationen im System des Körpers zu detektieren. Folgende Körpersystem werden in der Untersuchung und Osteopathie-Behandlung berücksichtigt.
- Bewegungsapparat
- Das System der Faszien
- Das Nervensystem
- Das Organsystem
- Das Gefäßsystem
- Das Hormonsystem
- Die mentalen Systeme
Die Osteopathie ist stets gewillt den Körper des Patienten bestmöglich zu verstehen und die Ursachen der vorliegenden Beschwerden zu ermitteln. Ziel ist es, Bewegungseinschränkungen, Spannungen und Blockaden zu behandeln – nicht nur dort, wo der Schmerz sitzt, sondern auch an den Ursachen, die oft an ganz anderen Stellen liegen.Infolgedessen wird eine auf den Sportler abgestimmte osteopathische Behandlung durchgeführt und damit Reize in Richtung Rekonvaleszenz gesetzt.
Wie unterstützt die Osteopathie im Speziellen?
1. Prävention durch Haltungsanalyse
Viele Tennisspieler nutzen Osteopathie regelmäßig, um Haltungsfehler frühzeitig zu erkennen und zu korrigieren. So lassen sich Verletzungen vermeiden und die Leistungsfähigkeit erhalten.
2. Behandlung akuter und chronischer Beschwerden
Verletzungen, Reizungen, Überlastungen, Verspannungen und Blockaden werden mit gezielten osteopathischen Techniken entgegengewirkt, um Heilungsprozesse zu beschleunigen.
3. Regeneration nach dem Spiel
Nach intensiven Matches oder Turnieren hilft Osteopathie, die Durchblutung zu fördern, Muskelverspannungen zu lösen und die Regeneration zu beschleunigen.
4. Optimierung der Bewegungsabläufe
Die Behandlung: Was erwartet Tennisspieler?
Nach einer ausführlichen Anamnese und körperlichen Untersuchung werden gezielte manuelle Techniken angewendet – angepasst an die Bedürfnisse des Körpers der Sportlerin.Diese können Dehnungen, Mobilisationen oder sanfte Impulstechniken beinhalten. Das Ziel ist stets, die für den Sport notwendige Bewegungsfreiheit, Stabilität, Flexibilität und Dynamikzu ermöglichen sowie die Beschwerden samt deren Ursachen ausfindig zu machen.
Der Bewegungsapparat – eine gut geölte Maschine als Grundlage für Leistungsfähigkeit im Sport
Die osteopathische Betrachtungsweise ist stets ganzheitlich und interdisziplinär und zielt darauf ab ursächlich zu arbeiten und den Körper zu einem Regulierungsprozess anzuregen. Bei einer osteopathischen Betreuung eines Sportlers ist die Betrachtung des Bewegungsapparates in vielen Fällen von primärer Bedeutung – verglichen mit der äußeren Schale einer Zwiebel. Der Bewegungsapparat dient als das Hauptwerkzeug und Instrument eines Sportlers. Obgleich beim Ballsport, Laufsport, bei der Leichtathletik, beim Kampfsport, Kraftsport oder beim Tanzen – der Bewegungsapparat mit seinem Knochengerüst, den Muskelketten und den Gelenken trägt bei der sportlichen Betätigung die Hauptlast. Eigenschaften wie Beweglichkeit, Dynamik, Kraft, Stabilität, Schnelligkeit, Mobilität und Ansteuerung hängen von einer guten Funktionalität und einwandfreien Struktur des Bewegungsapparates ab. Demgegenüber ist der Bewegungsapparat anfällig für Überlastungen, Reizungen, Blockaden, Verspannungen, Bewegungseinschränkungen und körperlichen Traumata, die die Leistungsfähigkeit einerseits absenken und andererseits weitere Beschwerden verursachen können.
Die Rolle des Organsystems für die Sportosteopathie:
Das Organsystem wir auf dem ersten Blick häufig in der osteopathischen Betreuung von Sportlern vernachlässigt, ist aus Sicht des Osteopathen jedoch von entscheidender Bedeutung für die Leistungsfähigkeit, Statik und Regeneration. Das Organsystem fungiert im Hintergrund als Dauerläufer als eine Art Regulator des Körpers. Die ständigen Anpassungen des Stoffwechsels an die hohen körperlichen Belastungen, die Bereitstellung aller wichtigen Spurenelemente, die Regulation des pH-Wertes sowie die Entgiftung von körpereigenen Abbauprodukten sind aus osteopathischer Sicht die heimlichen Stellschrauben für ein gutes Funktionieren, Vitalität, Leistungsfähigkeit, Gesundheit und Regeneration. Regelmäßiges Übermüden der Muskulatur, Sehnenreizungen, Muskelverspannungen, regelmäßige strukturelle Verletzungen der Muskulatur und Leistungsknicks können aus Sicht der Osteopathie auf eine Fehlfunktion auf Ebene des Organsystems.
Die Rolle des Immunsystems beim Sport
Ein Sportler vollbringt in regelmäßigen Abständen Höchstleistungen und geht mitunter über die körperlichen und mentalen Grenzen hinaus, um die gesteckten Ziele zu erreichen. In diesem Kontext sind als Ausgleich eine Belastungssteuerung und eine adäquate Regeneration von Nöten, um die verbrauchten Ressourcen wieder aufzufüllen. Die regelmäßige Belastung eines Sportlers erfordert vom Hormonsystem, vom Nervensystem, vom Stoffwechsel und von der Psyche einen Ausnahmezustand, um das Maximum herauszuholen. Sport bedeutet Stress und dieser Stress stellt alle nötigen Energiereserven parat und auch der Blutzuckerspiegel erhöht sich – ähnlich wie die Ausschüttung von Stresshormonen. Der Körper hat eine Reihe an Kompensationsmechanismen, wie etwa die Aktivierung des Immunsystems als Antwort auf den stressigen Zustand. Wenn das Stresslevel dauerhaft erhöht wird, kann das Immunsystem den Körper belasten – Leistungsminderung, Erschöpfung, Verletzungsanfälligkeit und Burnout können die Folgen sein.
Was wir bieten: Ein ganzheitliches Therapiekonzept
Neben der Osteopathie für Erwachsene bieten wir als zertifizierte Osteopathen in unserer Praxis für Osteopathie Hamburg auch Kinderosteopathie, Sportosteopathie, Osteopathie in der Schwangerschaft, Frauengesundheit, Osteopathie für Senioren sowie Osteopathie in der Psychosomatik an. Zusätzlich haben wir noch Chiropraktik, das Dry Needling sowie die Faszientherapie als ergänzende Therapiemaßnahmen im Angebot. Seit Kurzem arbeitet in unseren Räumlichkeiten eine Privatpraxis für Physiotherapie.
Des Weiteren finden Sie in unseren Räumlichkeiten Traditionelle Chinesische Medizin samt Akupunktur sowie Tuina. Als psychologische Betreuung steht Ihnen das psychologische Coaching und die Hypnose zur Verfügung. Darüber hinaus werden Sie mit der Komplementärmedizin mittels Orthomolekularer Medizin und Infusionen, Homöopathie, Phytotherapie und Akupunktur sowohl schulmedizinisch als auch komplementärmedizinisch betreut.
