Warum Faszien in der Osteopathie eine zentrale Rolle spielen

Das Netzwerk der Faszien – Was sind Faszien?

Faszien sind ein weitverzweigtes, elastisches Netzwerk aus Bindegewebe, das nahezu jede Struktur unseres Körpers umhüllt: Muskeln, Organe, Knochen, Nerven und Blutgefäße. Sie verbinden verschiedene Gewebearten miteinander, geben einerseits Form und Stabilität und andererseits tragen sie zu einer einwandfreien Beweglichkeit des Gewebes bei und gelten alswichtige Vermittler zwischen den unterschiedlichen Körpersystemen. Faszien dienen nicht nur als eine schützende Umhüllung, sondern erfüllen eine Vielzahl an lebenswichtigenAufgaben.

Sowohl von anatomischen als auch von funktionellen Gesichtspunkten her tragen Faszien zu einer reibungslosen und harmonischen Integrität des Körpers bei und formen den Körper zu einer Einheit – sinnbildlich für die Ganzheitlichkeit der Osteopathie. Auch in der osteopathischen Betrachtungsweise nehmen die Faszien einen herausragenden Bestandteil in der Osteopathie-Behandlung ein. Doch was macht die Besonderheit der Faszien für die Osteopathie aus?

Gut zu wissen:

Osteopathie wird von den meisten Krankenkassen bezuschusst. Informieren Sie sich diesbezüglich gerne über die Kostenerstattung.

Was bedeuten Faszien in der Osteopathie?

In der Osteopathie gelten Faszien als zentrale Strukturen, die Gesundheit und Wohlbefinden maßgeblich beeinflussen. Osteopathen betrachten den Körper als komplexes System, dessen Teile über Faszien direkt oder indirekt miteinander verbunden sind. Die Faszien tragen zu einem harmonischen Zusammenwirken des Gesamtgebildes bei und sind für die in der Osteopathie fundamentale, ganzheitliche Betrachtung des Körpers seitens des Osteopathenvon unermesslichem Wert, um das Gesamtgefüge des Körpers interpretieren zu können. So sind Faszien nicht nur für die strukturelle Integrität des Körpers von entscheidender Bedeutung, sondern auch für die Funktion der inneren Organe, des Nervensystems und des Blutgefäßsystems sowie die Immunabwehr und die Regeneration des Gewebes. Auf diese Weise übernehmen Faszien eine Hauptfunktion im Informationsaustausch zwischen verschiedenen Gewebeschichten, Organen, Nervenbahnen, Hormonen sowie biochemischen Abläufen. Sie spielen eine wichtige Rolle bei der Rekonvaleszenz von Entzündungen und bei der Adaption des Körpers an verschiedene körperliche Belastungen.

Das Gleichgewicht, die Stabilität sowie die einwandfreie Funktionalität des Körpers sind von einem intakten Fasziensystem abhängig und im Umkehrschluss können Problematiken auf der Ebene der Faszien die Funktionalität bestimmter Körperregionen herabsetzen. Sind Faszien verklebt, verhärtet oder in ihrer Funktion gestört – etwa durch Stress, Fehlhaltungen, Verletzungen oder Bewegungsmangel – kann das die Beweglichkeit einschränken und Schmerzen verursachen. Da Faszien Spannungen und Dysbalancen ansammeln und weiterleiten, treten Beschwerden oft an ganz anderer Stelle auf – entlegen der eigentlichenUrsache. Und an dieser Stelle kommt die Bedeutsamkeit der Osteopathie zum Tragen, in dem der Osteopath den Körper als Ganzes samt seiner Zusammenhänge betrachtet und anhand einer gründlichen Untersuchung nach den maßgebenden Ursachen von Beschwerden zu fahnden.

Mechanismen/Funktionen der Faszien:

  • Stützfunktion und Zusammenhalt (mit ihren Anbindungen spenden sie allen Strukturen Aufhängung und Halt)
  • Trägerfunktion (innerhalb der schützenden Ummantelungen der Faszien verlaufen Blutgefäße, Nerven und Lymphbahnen, somit tragen Faszien einen gewissen Anteil zur Funktionalität des Herzkreislauf-Systems im Hinblick auf Zuflüsse und Abtransport bei)
  • Schutzfunktion (mithilfe Ihrer Elastizität fördern sie die Widerstandsfähigkeit aller Strukturen, schützen vor äußerlichen Einwirkungen und gewährleisten somit die weiterführende Funktionalität des Gewebes)
  • Biochemische Prozesse (anhand ihrer einzigartigen Vernetzungen haben Faszien Einflüsse auf regulatorischen Prozesse der Zellen, des Stoffwechsels des Organsystem sowie der Funktionsweise und Arbeit der Muskelzellen)

Die Funktionen der Faszien und ihre Bedeutung für die Osteopathie

  • Formgebung und Stabilität: Faszien verleihen dem Körper seine Kontur und unterstützen die aufrechte Haltung.
  • Kraftübertragung: Sie ermöglichen die Weiterleitung von Muskelkraft über Gelenke, was koordinierte Bewegungen begünstigt.
  • Beweglichkeit und Elastizität: Durch ihre flexible Struktur erlauben Faszien geschmeidige Bewegungsabläufe und Anpassungen im Alltag.
  • Schutz: Faszien umhüllen empfindliche Organe und schützen sie vor Verletzungen und Belastungen.
  • Kommunikationsfunktion: Durch zahlreiche Nervenendigungen sind Faszien an der Wahrnehmung von Schmerz, Druck und Bewegung beteiligt und können Informationen weiterleiten.
  • Regulation des Flüssigkeitshaushalts: Sie steuern Transport und Verteilung von Körperflüssigkeiten und wirken an Stoffwechselprozessen mit.
  • Biochemische Prozesse (anhand ihrer einzigartigen Vernetzungen haben Faszien Einflüsse auf regulatorische Prozesse der Zellen, des Stoffwechsels des Organsystem sowie der Funktionsweise und Arbeit der Muskelzellen)

Was können die Ursachen von Beschwerden der Faszien sein?

Faszien sind in der Osteopathie von großer Bedeutsamkeit aufgrund ihrer breitgefächerten Vernetzung im Körper und ihrer vielschichtigen Aufgaben als Kommunikationsnetzwerk. Allerdings sind auch Faszien ein Baustein – wenn auch ein wichtiger – des vielschichtigen Gebildes und aufgrund dessen ist die Funktion sowie die Struktur der Faszien aus osteopathischer Sicht abhängig von einem harmonischen Funktionieren der restlichen Körpersysteme. So können Verkürzungen der Faszien, Verspannungen der Faszien, Änderungen im Aufbau der Faszien und Verklebungen von Faszien Beschwerden nach sich ziehen. Da unser gesamter Körper von Faszien durchzogen ist, können diese bei Verletzungen, Überlastungen oder Unfällen in Form von Verdrehungen und Verspannungen verändert werden. Davon können Schmerzen und Bewegungseinschränkungen wiederum die Folge sein. Allgemeine Ursachen von Beschwerden von Faszien können sein:

  • falsche Belastung der Extremitäten
  • Überlastung
  • Bewegungsmangel
  • Verletzungen
  • Unfälle
  • Stoffwechsel – biochemische Prozesse
  • Immunologische Faktoren
  • Hormonelle Dysbalancen
  • Dysfunktionen im Gefäßsystem – Abflussstörungen
  • Beschwerden in anderen Körpersystemen
  • andauernder Stress
  • angeborene Fehlstellungen
  • Depressive Verstimmungen

Weiterhin wurde nachgewiesen, dass die Faszien von einem dichten Nervennetz durchdrungen sind, hier also auch Schmerz empfunden werden kann. Faszien reagieren zudem auch auf Stress, da sie sich durch den Kontakt mit Stresshormonen zusammenziehen.

Das breite Feld der osteopathischen Behandlung

Die Osteopathie nutzt sowohl sanfte als auch mobilisierende oder strukturelle Untersuchungstechniken, um Funktionsstörungen in Form von Bewegungseinschränkungen, Verspannungen, Verklebungen, Blockierungen, Unterversorgungen, Irritationen und Fehlregulationen im System des Körpers zu detektieren. Folgende Körpersystem werden in der Untersuchung und Osteopathie-Behandlung berücksichtigt.

  • Bewegungsapparat
  • Das System der Faszien
  • Das Nervensystem
  • Das Organsystem
  • Das Gefäßsystem
  • Das Hormonsystem
  • Die mentalen Systeme

Die Osteopathie ist stets gewillt den Körper des Patienten bestmöglich zu verstehen und die Ursachen der vorliegenden Beschwerden zu ermitteln. Ziel ist es, Bewegungseinschränkungen, Spannungen und Blockaden zu behandeln – nicht nur dort, wo der Schmerz sitzt, sondern auch an den Ursachen, die oft an ganz anderen Stellen liegen. Das Ziel des Osteopathen ist immer, das Gleichgewicht im gesamten Körper wiederherzustellen – für mehr Bewegungsfreiheit, Vitalität und Wohlbefinden.

Warum sind gesunde Faszien so wichtig?

Faszien sind die unsichtbaren Bindeglieder unseres Körpers: Sie stabilisieren, schützen, leiten Informationen und Kraft weiter. Elastische und gut durchblutete Faszien fördern nicht nur Schmerzfreiheit und Beweglichkeit, sondern auch unsere körperliche und seelische Balance. In der Osteopathie stehen sie im Mittelpunkt, um Beschwerden auf den Grund zu gehen und das Wohlbefinden ganzheitlich zu fördern. Gesunde Faszien sind aus Sicht des Osteopathen die Basis für einen bewegten, vitalen Alltag – und verdienen unsere Aufmerksamkeit!

Was wir bieten: Ein ganzheitliches Therapiekonzept

Neben der Osteopathie für Erwachsene bieten wir als zertifizierte Osteopathen in unserer Praxis für Osteopathie Hamburg auch Kinderosteopathie, Sportosteopathie, Osteopathie in der Schwangerschaft, Frauengesundheit, Osteopathie für Senioren sowie Osteopathie in der Psychosomatik an. Zusätzlich haben wir noch Chiropraktik, das Dry Needling sowie die Faszientherapie als ergänzende Therapiemaßnahmen im Angebot. Seit Kurzem arbeitet in unseren Räumlichkeiten eine Privatpraxis für Physiotherapie.

Des Weiteren finden Sie in unseren Räumlichkeiten Traditionelle Chinesische Medizin samt Akupunktur sowie Tuina. Als psychologische Betreuung steht Ihnen das psychologische Coaching und die Hypnose zur Verfügung. Darüber hinaus werden Sie mit der Komplementärmedizin mittels Orthomolekularer Medizin und Infusionen, Homöopathie, Phytotherapie und Akupunktur sowohl schulmedizinisch als auch komplementärmedizinisch betreut.

Wir freuen uns Sie in unseren Hamburger Praxen für Osteopathie in Uhlenhorst sowie Barmbek-Süd / Winterhude zu begrüßen.