Stress – unser stiller, heimlicher und schleichender Widersacher
Wie wir mit den Herausforderungen des modernen Lebens umgehen können
In der heutigen und schnelllebigen Zeit ist der Mensch einer Vielzahl an äußeren Reizen und Widerständen ausgesetzt – ausreichend Zeit zur mentalen und körperlichen Regeneration sowie zur Selbstreflexion bleibt während des turbulenten Alltags selten übrig. Im Zuge konstant hoher Alltagsbelastungen im beruflichen und/oder im privaten/sozialen Umfeld kann jeder Mensch im Laufe seines Lebens an die Grenzen seiner psychoemotionalen und körperlichen Belastbarkeit gelangen. Hohe Erwartungshaltungen der Mitmenschen an uns und das Gefühl allen Anforderungen gerecht zu werden, kann auf Dauer überfordernd für den Einzelnen sein und mit Stress einhergehen.
Gut zu wissen:
Osteopathie wird von den meisten Krankenkassen bezuschusst. Informieren Sie sich diesbezüglich gerne über die Kostenerstattung.
Was ist Stress eigentlich?
Stress ist ein Begriff, den wir alle kennen und der im Alltag häufig verwendet wird. Doch was verbirgt sich eigentlich dahinter? Im Grunde beschreibt Stress eine natürliche Reaktion des Körpers und der Psyche auf Anforderungen oder Belastungen, Situationen, prägende und traumatische Ereignisse sowie innere Konflikte, die wir als herausfordernd empfinden. Dabei ist Stress nicht grundsätzlich schlecht – im Gegenteil: Kurzzeitig ermöglicht Stress dem Menschen handfesten Widerständen mit Höchstleistungen besser entgegenzutreten und diese effizienter zu bewältigen.
Wenn die Stressphasen von kurzer Dauer sind, ist der Körper in der Lage, sich eigenständig wieder zu regenerieren. Problematisch wird es erst, wenn der Stress und die Belastungen dauerhaft anhalten und keine ausreichenden Erholungsphasen mehr möglich sind, so kann dieser Stress eine Reihe an Folgeerscheinungen hervorrufen und letztendlich mental sowie körperlich krank machen. Auch die schnelllebige Zeit und deren Folgen machen vor der osteopathischen Praxis nicht halt – auch die Osteopathie arbeitet mit dem Patienten an Lösungen sich nachhaltiger von den Auswirkungen von Stress erholen zu können.
Typische Auslöser von Stress
- Hohe Arbeitsbelastung und Termindruck
- Konflikte im privaten oder beruflichen Umfeld
- Hohe körperliche und sportliche Belastungen und ständiges „Grenzüberschreiten“
- Überforderung durch ständige Erreichbarkeit
- Persönliche Erwartungen und Perfektionismus
- Schwierige Lebenssituationen (z. B. Trennung, Krankheit, Umzug)
Wie äußert sich Stress?
Stress kann sich bei jedem Menschen auf unterschiedliche Art und Weise bemerkbar machen. Welche Symptome spürbar in Erscheinung treten, hängt häufig vom Zustand des Patienten ab und ob bereits weitere Schwachstellen im Körper vorliegende. Häufig auftretende Symptome sind Nervosität, Gereiztheit, Stimmungsschwankungen, Schlafprobleme oder Konzentrationsschwierigkeiten. Viele Menschen klagen auch über körperliche Beschwerden wie Kopfschmerzen, Muskelverspannungen, Hörsturz, Migräne oder Verdauungsstörungen. Langfristig kann chronischer Stress zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen, etwa zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder einem geschwächten Immunsystem.
Der Einfluss von Stress auf den Körper – Eine osteopathische Betrachtung
Herausfordernde Situationen oder gar Zeiten gab es schon immer in der Geschichte des Menschen. Dennoch ist Stress ein recht neumodisches Phänomen, das besonders in den letzten, schnelllebigen Jahrzehnten häufiger und intensiver zutage tritt. Besonders in Zeiten der Digitalisierung werden unsere Sinne, das Gehirn und das Nervensystem permanent gefordert und starken Reizen ausgesetzt – zusätzlich zu den stetigen beruflichen, sportlichen, sozialen sowie psychischen Anforderungen
Sollte der Stress und die Drucksituationen länger andauern, muss der Mensch dauerhaft körperlich sowie mental dekompensieren und all seine Ressourcen aufbrauchen, was eine Vielzahl an Folgeerscheinungen hervorrufen kann. Demnach können eine Vielzahl an biochemischen, hormonellen, vegetativen, neurologischen und immunologischen Reaktionen auftreten, die den Menschen stark beeinträchtigen können. Das sogenannte Cortisol – auch als Stresshormon bezeichnet – zielt als Reaktion darauf ab, den Menschen möglichst widerstandsfähig gegenüber den Stressoren zu halten.
Allerdings kann ein Teufelskreislauf beziehungsweise eine negative Kettenreaktion hervorgerufen werden: Das Immunsystem des Körpers beginnt zu reagieren, sodass diese Immunreaktionen sich gegen den Körper richten können und zu generalisierten Entzündungen im Körper führen können und die Immunabwehr gleichermaßen gehemmt wird. Des Weiteren geht dem Körper die Fähigkeit der eigenständigen Erholung und des Abschaltens verloren. Das vegetative Nervensystem gerät vermehrt aus dem Gleichgewicht, weswegen bei der Verdauung, die für den Körper so essenzielle Aufnahme und Verwertung von Nährstoffen gehemmt werden kann. Des Weiteren kann das Herz-Kreislauf-System dauerhaft angeregt werden, was weitere Folgeerscheinungen herbeiführen kann. Das hormonelle Gleichgewicht für die gesunde Homöostase des Körpers kann negativ beeinflusst werden kann.
Im Grunde kann aus osteopathischer Sicht behauptet werden, dass der menschliche Körper in Bezug auf Stress einen evolutionären Prozess durchmacht. Der Körper hat sehr wohl eine Vielzahl an Mechanismen, wie der akute Stress reguliert werden kann. Der chronische Stress ist aus Sicht der Osteopathie der heimliche Feind des Menschen. Jegliche Kompensation erfährt im Laufe der Zeit ihr Ende, sodass der Körper psychische, hormonelle, neurologische und immunologische Folgeerscheinungen bekommen kann. Ein großes Problem spiegelt hierbei einerseits der Zuckerstoffwechsel und andererseits das Herz-Kreislauf-System wider. Viele Mechanismen im Körper heben den Blutzucker sowie den Blutdruck an, allerdings gibt es derer weniger Mechanismen, die beide Elemente wieder regulieren können.
Der Mensch reagiert durch langeanhaltenden Stress mit Überforderung und gerät durch diesen kontanten Zustand in eine Abwärtsspirale. Auf diese Weise verlieren Menschen, die eine psychosomatische Problematik haben, das Gefühl zu sich selbst, ihren Körper und ihren Emotionen – getrieben durch die ständig einwirkenden äußeren Belastungen und die Folgereaktionen des „Funktionierens“ und des „Unterdrückens“.
Die osteopathischen Denkansätze beim Stress
Der Osteopath betrachtet den Körper ganzheitlich und untersucht und behandelt jeden Patienten individuell. Bei der körperlichen Untersuchung muss der Körper bestmöglich interpretiert werden, welche Systeme des Körpers reagieren und welche Reize in Form einer Osteopathie-Behandlung benötigen, um das gesamte System Richtung Gesundheit, Vitalität und Wohlbefinden zu regulieren. Aus Sicht der Osteopathie soll erwähnt werden: Das Nervensystem benötigt „Ruhe“ und „Gleichgewicht“. Das Hormonsystem benötigt „Regulation“ – verglichen mit einer Lampe, die ein- und ausgeschaltet wird. Der Stoffwechsel benötigt Ausgewogenheit, Versorgung und Gegenspieler. Das Immunsystem muss unterscheiden zwischen „Freund und Feind“ – all die Aufmerksamkeit muss auf das Eliminieren von Fremdstoffen gelten und nicht dem eigenen Körper.
Strategien zur Stressbewältigung
Die gute Nachricht: Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, aktiv mit Stress umzugehen und das eigene Wohlbefinden zu stärken. Hier einige erprobte Methoden:
- Bewegung: Sport oder ein Spaziergang an der frischen Luft helfen, Stresshormone abzubauen und den Kopf freizubekommen.
- Achtsamkeit und Entspannung: Techniken wie Meditation, Yoga oder autogenes Training unterstützen dabei, innere Ruhe zu finden.
- Gute Organisation: To-Do-Listen und Priorisierungen helfen, den Alltag zu strukturieren und Überforderung zu vermeiden.
- Soziale Unterstützung: Gespräche mit Freunden, Familie oder Kollegen wirken oft entlastend und helfen, neue Perspektiven zu gewinnen.
- Gezielte Pausen: Regelmäßige Auszeiten sind wichtig, um Kraft zu tanken und leistungsfähig zu bleiben.
Stress ist menschlich – der Umgang macht den Unterschied
Stress gehört zum Leben dazu und lässt sich nicht immer vermeiden. Entscheidend ist, wie wir damit umgehen. Wer die eigenen Stressfaktoren erkennt und gezielt gegensteuert, kann auch in hektischen Zeiten gelassen und gesund bleiben. Probieren Sie verschiedene Methoden aus und finden Sie heraus, was Ihnen persönlich am besten hilft!
Was wir bieten: Ein ganzheitliches Therapiekonzept
Neben der Osteopathie für Erwachsene bieten wir als zertifizierte Osteopathen in unserer Praxis für Osteopathie Hamburg auch Kinderosteopathie, Sportosteopathie, Osteopathie in der Schwangerschaft, Frauengesundheit, Osteopathie für Senioren sowie Osteopathie in der Psychosomatik an. Zusätzlich haben wir noch Chiropraktik, das Dry Needling sowie die Faszientherapie als ergänzende Therapiemaßnahmen im Angebot. Seit Kurzem arbeitet in unseren Räumlichkeiten eine Privatpraxis für Physiotherapie.
Des Weiteren finden Sie in unseren Räumlichkeiten Traditionelle Chinesische Medizin samt Akupunktur sowie Tuina. Als psychologische Betreuung steht Ihnen das psychologische Coaching und die Hypnose zur Verfügung. Darüber hinaus werden Sie mit der Komplementärmedizin mittels Orthomolekularer Medizin und Infusionen, Homöopathie, Phytotherapie und Akupunktur sowohl schulmedizinisch als auch komplementärmedizinisch betreut.